Donnerstag, 11. Dezember 2008

Lech Wałęsa. Solidarisch gegen die Chinesen














Vor 25 Jahren bekam er den Friedensnobelpreis. Das ist zwar ein Preis, der, seitdem er an Arafat verliehen ist, meines Erachtens massiv an der Bedeutung verloren hat, trotzdem ist Lech Wałęsa immer noch ein Preisträger und deren gibt es in der Welt nicht viel. Zu dem Jubiläum lud er Dalajlama nach Gdańsk ein. Die beiden sprachen über die Weltpolitik, über Marxismus und über China. Über China äußerte sich Wałęsa auch in einem Interview für die Wochenzeitschrift "Przekrój":
Es erwartet uns ein Konflikt Europa - China, sagt der ehemaliger Leader der Solidarność. Die Chinesen werden uns einzeln erledigen, jedes Land getrennt. Mit einigen führen sie Handelbeziehungen, mit anderen nicht und wenn wir nicht einheitlich wirken, wird uns China erdrücken. Wir brauchen 10 Solidaritätsgebote gegen Russland und gegen China. Die Gebote müssen klar sein. Zum Beispiel, sollen wir solidarisch sein, wenn China sagt, dass sie von Polen kein Fleisch kauft, dann bekommt sie es nicht in ganzen Europa. Oder als die Chinesen ihre Arbeiter schlecht bezahlen und daher ihre Produkte billiger sind, dann sagen wir nein, wir kaufen von euch nicht. Bei uns macht der Arbeitslohn 10 % des Preises aus. Ok, bei euch können es 9 % sein, aber nicht weniger, weil dann kaufen wir von euch nichs. ich weiß nicht alles, aber ich weiß wir müssen zusammen sein, solidarisch. Wir wollen keinen Krieg, aber wir müssen klar sagen: Meine Lieben, ihr werdet nicht in die Globalisierung reinpassen, weil ihr andere Dimensionen habt, wir passen nicht zueinander, ihr rechnet anders, zahlt anders, dh. ihr wollt keine Globalisierung.

Ja, Herr Präsident, es wäre schön, wenn es so einfach wäre.


fot. Reuters / Kacper Pempel
von der Seite: http://www.dziennik.pl/foto/article277271/

Richter Di

Seitdem ich mich für Chinesen interessiere finde ich viele Bücher und Texte, die das Thema besprechen. Und erstaunlicherweise bekomme ich auch solche Bücher und zwar gar nicht von denen, die wissen (obwohl das auch), sondern von denen, die gar nichts wissen. So bekam ich in letzten Wochen die ganze Reihe von zehn Krimis von Robert van Gulik über den Richter Di. Der Richter Di ist entschieden ein guter Chinese. Sehr guter sogar. Der Autor, Sinologe und Diplomat zugleich, schreibt, dass er die Kriminalfälle des Richters Di den alten chinesischen Originalquellen entnommen hat. Der Di war eine mythische Figur des chinesischen Bewusstseins, ein berühmter Staatsmann der Tang-Dynastie, gerecht und unglaublich modern, nicht nur in seinen detektivstischen Methoden und in seinem tiefen Glauben an den Rechtsstaat, sondern auch in seinem Verständnis, dass es die Aufgabe eines Richters ist, nicht (nur) den Reichen und Mächtigen sondern vielmehr den Armen und Sprachlosen das Wort zu verleihen. In zwei Wochen lies ich auf einmal zwei Bücher über den Richter Di, ein urkomisches Buch von Herbert Rosendorfer über die Bayern, das "Die Briefe in die chinesische Vergangenheit" heißt und noch ein Buch von Xinran, einer Chinesin, die seit den 90ern in London wohnt. Ihr Buch heißt in Original "What the Chinese don´t eat", was unglücklicherweise auf Deutsch unter dem Titel "Die Chinesen spielen kein Mao-Mao" erschienen ist. Schade eigentlich, weil der englische Titel genau dem entspricht, worüber es sich in dem Buch handelt, nämlich der Erklärung der Chinesen für die Europäer.
Mein Skaner funktioniert wieder nicht, ich musste also, um die hier erwähnten Bücher darzustellen, im Internet stöbern. Und siehe da - was ich gefunden habe?! Eine offizielle Berliner-Seite auf Chinesisch! http://www.berlin-china.net/. Sieht erschreckend aus.




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