Freitag, 20. Juni 2008

Chinesische Fahne

Vor ein paar Jahren erzählte mir jemand, was seinem Kumpel Pierre (mon ami, Pierre), der in Paris lebt, mal passiert ist. Diese Details sind, glaube ich, wichtig. Solche Sachen passieren immer einem Kumpel von einem Kumpel, und er lebt in Paris, Bogota oder Hong Kong. Nein, pardon, in Hong Kong gerade eben nicht.

Der Pierre also. Er machte Party und musste nachts von Zuhause raus, um noch Wein zu holen. Unterwegs traf er zwei junge Chinesen, die total verloren auf einer Strassenkreuzung standen und mit einem Stadtplan nach eine Jugendherberge suchten. Entweder war die Adresse falsch oder der Stadtplan, so oder so, in der Nähe gab es keine Jugendherberge und dies wusste Pierre ganz genau. Nicht viel nachdenken, meinte Pierre, die beiden können doch bei ihm übernachten. Sie gingen gemeinsam noch Wein kaufen und kehrten nach Haus zurück. Sie amüsierten sich sehr und als sie am nächsten Tag, nach dem Frühstück, so um 15 Uhr weg gingen, überliessen sie Pierre ein Geschenk. Einen Seidentuch, groß, weiß, eigentlich schon eine Fahne. Mit ein paar chinesischen Buchstaben.

Irgendwann ließ Pierre diese Buchstaben übersetzen. Es war ein ganzer Satz. Behandle gut die Hausbewohner - hier hat man den Chinesen zum essen gegeben.

Diese Geschichte wurde mir in letzten Jahren noch ein paar mal erzählt. Immer passierte sie jemandem, einem Kumpel, der eben irgendwo in der Welt wohnt. Ein Zeichen vielleicht, dass sie ausgedacht ist, keine echte also.

Wenn sie echt ist, bedeutet sie, dass sich die Chinesen vorbereiten. Soll sie augedacht sein, ist es ein Zeichen, dass wir uns vorbereiten.

Das versuche ich auszuforschen. Dafür ist dieser Blog.





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