Dienstag, 30. September 2008

Fisch aus China

Es gibt Butterfische. Sie heißen auf Latein Pholidae, gehören zu der Barschfamilie und fassen etwa 13 Arten um. Sie leben in den Küstengewässern der Nordozeane: Pazifik und Atlantik. Butterfische haben einen aalartig schlanken Körper, der beim Kochen weißes, festes, grätenarmes Fleisch hergibt. Daher sind sie, vor allem in Amerika, ein beliebter Speisefisch.

Daher nutzte man gerade diesen Namen, um etwas total anderes auf den Markt reinzuführen. Auf Polnische Tische kamen sie aus China. Sie wurden ryby maślane, eben Butterfische genannt und erwiesen sich als krankheitsschädlich oder gar giftig.
Deutsche Wikipedia schreibt darüber sehr nüchtern und ohne sich zu empören. Interessant. Ich hätte mich empört, weil es sich um einen glatten Betrug handelt.

Unter den Handelsnamen „Butterfisch“ oder „Buttermakrele“ werden seit einigen Jahren auch andere, wesentlich größere und fettreiche Fischarten vermarktet, häufig als Räucherfisch, aber auch gefroren oder getaut. Dabei handelt es sich um die Arten Lepidocybium flavobrunneum (englisch escolar) und Ruvettus pretiosus (Ölfisch), beide zur Familie der Schlangenmakrelen (Gempylidae) gehörig. Sie stammen als Beifang aus der Tiefseefischerei vor der südafrikanischen und südostasiatischen Küste. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät zur Vorsicht beim Verzehr dieser Fische, da in Australien Folgewirkungen wie Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen und Krämpfe beobachtet wurden, die vermutlich durch die schwer oder gar nicht verdaulichen Wachsester, die 90 % des Öls beziehungsweise Fetts dieser beiden Fischarten ausmachen, verursacht werden. Nach dem Verzehr kann es zu orangefarbenem, öligen Stuhlgang kommen. Sie sind auch wiederholt durch erhebliche Quecksilbergehalte aufgefallen.

Polnische Wikipedia ist viel bescheidener. Sie informiert gar nicht, dass es sich dabei um eine bewusste (und gewinnorientierte, oder?) Namensverwechslung handelt, sagt nur, dass manche Fischarten schädlich sind und rufen Kopfschmerzen und Durchafall hervor.

Na, dann guten Appetit.

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