Montag, 22. September 2008

Vorbei

Ich schwieg sehr lang. Ich weiß. Ich hatte aber keine Lust über Chinesen zu schreiben, als alle es taten. Jetzt sind die Olympiaspiele vorbei, und alles verlief so, wie es zu voraussehen war. Hie und da mekerte man, dass China eine Diktatur, Tibet unterdrückt und es eigentlich unpassend ist, sich zu begeistern, aber... wir können nicht umhin gehen, die Organisation der Spiele zu bewundern. Und China ist eine Großmacht. Und die Weltwirtschaft kann ohne China ganichts mehr. Und so weiter. Ich fühle mich sehr einsam mit meinem Gedanken, dass wir das alles in ein paar Jahren sehr bereuen werden. So wie man bereut hatte, dass man Hitlers Deutschland nicht ernst nahm, als in Berlin die Olympiaspiele durchaus professionell organisiert wurden. Ich vermute, die Zeiten als man den Prozess noch anhalten konnte sind nun vorbei.

Die Spiele waren nur der letzte Tropfen. Wir haben es alles mit eigenen Augen gesehen, die Inszenierung, die Menschenrechteverletzung, die Gigantomanie, die nationale Hysterie. Wir haben es selbst gesehen, dass Ende Juli 2008 China - mit Genehmigung des IOC! - eine freie Internetrecherche im Olympia-Pressezentrum verhinderte. Und? Nix und. Wir haben sehr lash reagiert, genauso wie wir ohne Munkeln hingenommen haben, dass wegen Bauvorhaben im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Peking 1,5 Millionen Menschen zwangsweise umgesiedelt wurden. Wir haben zugesehen, wie der Fackellauf mit einem riesigen Aufgebot schwerbewaffneter Polizisten in ganz Europa abgeschirmt wurde.
Wir haben uns ausgeliefert. Man munkelt, dass in China schon jetzt genug Geld ist, um ganz Deutschland einzukaufen. Und es reicht. Es reichen gefälschte Tonsoldaten. Man gewinnt doch jetzt neue Länder nicht durch Kriege, sondern durch Wirtschaft. Wie BRD eben die DDR gekauft hat.

Ein Antiquariat leistete mehr Widerstand als die ganze Politik.


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