Montag, 21. Juli 2008

Wyspiański. "Chińczycy trzymają się mocno"

Hochzeit (Wesele) von Stanisław Wyspiański war (und ist) eine Pflichtlektüre in allen möglichen polnischen Schülen. Eine von der seltene Sorte, die man ohnehin gern liest. Weil es ein Supertext ist.

Stanisław Wyspiański (* 15. Januar 1869 in Krakau; † 28. November 1907 ebenda) war ein polnischer Künstler und Angehöriger der Bewegung „Junges Polen“.

Während eines Studienaufenthaltes in Paris wurde er durch die Richtung der Art Nouveau beeinflusst, aber auch durch die Begegnung mit Künstlern aus dem Kreis um Paul Gauguin. Ebenso wurde er mit der Malerei des Norwegers Edvard Munch bekannt gemacht.

Wyspiański war als Maler und Zeichner tätig und entwarf Ornamente, Bühnendekorationen und Glasfenster. Zu letzteren zählen beispielsweise die Fenster der Franziskanerkirche in Krakau. Darüber hinaus verfasste er mehrere Theaterstücke, in denen er Themen aus Mythologie und Sagen, aber auch aus der polnischen Geschichte verarbeitete. Sein wohl bekanntestes Stück ist „Wesele“ (Hochzeit) von 1901. Dieses basierte auf der im Jahr zuvor tatsächlich stattgefundenen Hochzeit seines Freundes Lucjan Rydel mit einer Bauerntochter aus einem Dorf bei Krakau und rief bei seiner Uraufführung einen Skandal hervor. 1973 wurde „Wesele“ von Andrzej Wajda verfilmt.

Die Werke Wyspiańskis sind heute in vielen polnischen Museen zu finden, unter anderem im Wyspiański-Museum in Krakau.

In Hochzeit wimmelt es von verschiedener Figuren, Krakauer Bohemier treffen an einfache Bauer, Geister verkehren mit Adeligen, Kinder spielen mit den Symbolen polnischer Unabhängigkeit und des Versagenstums. Man spricht über Politik. Fast am Anfang gibt es ein Dialog, die jeder Pole gern zitiert. "Was tut sich in der Politik, mein Herr?" - fragt einer der Gäste. "Die Chinesen halten sich stark" - antwortet ein anderer. "Chińczycy trzymają się mocno".

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